Medien im Museum der DGH
Ausstellung von Maria Konopnicka


Wir laden Sie zu einer Ausstellung von Maria Konopnicka.
Die Ausstellung wird vom 5.08.2018 bis zum 31.12.2018 geöffnet.
DIE GESCHICHTE DES MARIA-KONOPNICKA-MUSEUMS IN ŻARNOWIEC
Die Geschichte des Museums in Żarnowiec reicht in das Jahr 1902 zurück, als Maria Konopnicka ihr 25-jahriges Schriftstellerjubiläum beging, Die Dichterin, die seit 20 Jahren durch Europa reiste, träumte von einem eigenen Zuhause und sehnte sich nach „wenigstens einem eigenen Baum". Daher kam man auf die Idee, ein kleines Landgut, bestehend aus Haus und Grundstück, an die Dichterin als Nationalgabe zu verschenken. Die Nationalgabe war die höchste Auszeichnung für einen Schriftsteller in jener Zeit, als Polen seit 18 Jh. in Besatzungsgebiete geteilt war In der Geschichte Polens wurden nur zwei Schriftsteller auf diese Art geehrt - Henryk Sienkiewicz und Maria Konopnicka. Am Kauf des Landgutes für Konopnicka haben sich Jubiläumskomitees in Krakau, Lemberg, Posen und Warschau beteiligt, deren Aufgabe darin bestand, einen entsprechenden Ort für die Dichterin zu finden und Spenden für diesen edlen Zweck zu sammeln.Da in den preußischen und russischen Besatzungsgebieten Sanktionen seitens der Verwaltung gegen Konopnicka angewandt wurden, suchte man nach dem angemessenen Objekt in Galizien, wo mildere Einschränkungen herrschten, Aus 36 Ortschaften wählte man als die Nationalgabe für die Dichterin das Gutshaus aus dem 18. Jh. in Żarnowiec, das gesamt mit dem Park von Jadwiga von Czeczelów Biechońska abgekauft wurde. Konopnicka kam in Żarnowiec mit ihrer Freundin - Malerin Maria Dulębianka am 8. September 1903 an. Im Gutshaus verbrachte sie immer den Frühling und Sommer, ging ihrer schriftstellerischen und sozialen Tätigkeit nach und pflegte weite Kontakte zu mehreren hervorragenden Schriftstellern und Persönlichkeiten. Konopnicka verließ Żarnowiec am 15. September 1910.September 1910 und begab sich in das Kurhaus „Kiselki“ in Lemberg, wo sie am 6. Oktober starb. Sie wurde auf dem Lytschakowski-Friedhof bestattet. Nach dem Tod von Maria Konopnicka blieb das Gutshaus bis 1956 Eigentum ihrer Familie. Am längsten wohnten in Żarnowiec die Töchter der Dichterin, Laura Pytlińska und Zofia Mi ckiewiczowa. Ais Laura 1935 starb, wurde Zofia zur alleinigen Eigentümerin des Landgutes. Während des 2.Weltkriegs wurde der Gutshof seinem Schicksal überlassen, es befand sich dort ein Lazarett. Mickiewiczowa kam 1945 nach Żarnowiec zurück und knüpfte Kontakte zum Künstlermilieu, u.a. zu Wanda Siemaszkowa. Im Jahre 1956 einige Monate vor ihrem Tod, schenkte Zofia das Gutshaus und den Park der polnischen Nation. Auf Grundlage des Schenkungsvertrages von Mickiewiczowa und von den Erben der Dichterin gründete das polnische Kultur-und Kunstministerium 1957 ein Maria-Konopnicka-Museum in Żarnowiec. Die Eröffnung der Ausstellung erfolgte erst am 15. September 1960, nachdem die Renovierungs- und Wartungsarbeiten durchgeführt worden waren. In den Jahren 1985-1991 erbaute man auf den Fundamenten des alten Hofspeichers das „Lamus"-Gebäude, wo sich Ausstellungen, eine an Sammlungen reiche Bibliothek, die Verwaltung des Museums, Arbeitsräume und die Aufbewahrungsräume der Sammlungen befinden.
SAMMLUNGEN
Das Museum sammelt authentische Gegenstände aus den Bereichen polnischer Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts Kunstgeschichte Kunsthandwerk, Geschichte, sowie epochentypische Gegenstände zur Ausstattung des Gutshofes. Die literarische Sammlung besteht vorwiegend aus Büchern und Zeitschriften, enthält u.a. eine umfangreiche Kollektion der Werke von Maria Konopnicka (von den Erstdrucken bis zu den gegenwärtigen Neuauflagen hin), so wie wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Arbeiten über das Werk der Dichterin. Zu den wertvollsten Exponaten des Museums gehören Handschriften von Konopnicka und die Briefe der Dichterin und anderer polnischer Schriftsteller, u.a.: Eliza Orzeszkowa, Józef Ignacy Kraszewski, Stefan und Oktawia Żeromski, Stanisław Przybyszewski, Eine einmalige Sammlung bilden Huldigungsadressen, Ehrendiplome. Alben und Geschenke, die Konopnicka 1902 zum Jubiläum ihrer 25-jahrigen Schriftstellertätigkeit von verschiedenen Vereinen, Institutionen und Personen aus Europa und Amerika erhielt.
Darüber hinaus besitzt das Museum:
- Polens größte Sammlung von Gemälden der Künstlerin Maria Dulębianka, einer hervorragenden Malerin der Jahrhundertwende vom 19.
zum 20. Jh., die in den Jahren 1903-1910 im Gutshaus zusammen mit Konopnicka wohnte,
- eine der größten polnischen Sammlungen von stilvollen Tintenfässern und Schreibtischzubehör aus dem 19. und aus dem Anfang des 20, Jahrhunderts,
- originele Illustrationen zu den Texten von Konopnicka, angefertigt von bekannten polnischen Künstlern, wie z.B., Jan Marcin Szancer, Bogdan Zieleniec, Józef Czerwiński, Zofia Fijałkowska, Stanisław Kaczor Batowski,
- umfangreiche Sammlung von Autorenmedaillen mit Abbildern von Schriftstellern und von bekannten Polinnen,
umfangreiche Sammlung von Flachreliefs in Holz mit unterschiedlichen anschaulichen Darstellungen des Adlers in diversen
- Geschichtsperioden des polnischen Staaten und der polnischen Nation.
Das Schaff en von Konopnicka war vielseitig: Poesie, Kinderliteratur, Literarische Kritik, Novellen und Übersetzungen aus Sprachen: Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Tschechisch und Ukrainisch. Zurzeit wurden die Werke der Dichterin in beinahe 40 Fremdsprachen übersetzt , Die Gedenkstatte zu ihrer Ehre sind in vielen Städten Polens, Europas und Amerikas zu finden, Die Anzahl von Schulen, die den Namen der Dichterin tragen, wird immer größer. InPolen gibt es ca. 400 solcher Schulen und darüber hinaus befinden sich auch weitere im Ausland. Im Jahre 2005 haben die Behörden der italienischen Hauptstadt der Autorin vom Gedicht „Rota“ den ehrenhaften Titel „Botschafterin der Kultur Roms" erteilt für die Kultivierung der ewigen Stadt in ihren Werken.